IPC Symposium Electronics and the Environment: It's Not Easy Being Green, 16.-17. Juli 2008, Boston (Cambridge), USA

Unter dem Motto "Grün sein ist nicht einfach" sprachen Elektronikhersteller, Verbände, Beratungs- und Service Organisationen, Polymer- und Flammschutzmittelhersteller, Prüflabors, das US Umweltamt EPA, und Hochschulen vor ca. 180 Teilnehmern.

Die Hauptthemen waren neue Vorschriften, Anforderungen, und öko-bewusstes Elektronikdesign sowie grüne Chemie. Der Schwerpunkt lag auf der Förderung halogenfreier Produkte und der Eliminierung bromhaltiger Flammschutzmittel und PVC.

Der erste Tag startete mit Vorträgen zu Industrieprogrammen für grüne Elektronik, gefolgt von einer Übersicht zu weltweiten Einschränkungen für Gefahrstoffe, Klimawandel und Energieeinsparung, US Recycling Vorschriften sowie REACH.

Ein Themenkreis zu öko-bewusstem Elektronikdesign und grüner Chemie begann mit einem Vortrag zum "GreenScreen" Ansatz für die Bewertung alternativer Chemikalien, wobei eine Studie zum Umwelteinfluss von Decabromdiphenylether, Resorcin-bisdiphenylphosphat (RDP) und Bisphenol A- bisdiphenylphosphat (BDP) vorgestellt wurde. Nach einem Beitrag zu Umweltzeichen fand eine Podiumsdiskussion über Zulieferketten zum Thema "wie Grün dein Geschäft beeinflusst" mit Sun Microsystems, TTM Technologies und Benchmark Electronics statt. Für Lieferanten stand hier die Notwendigkeit im Vordergrund, die Verwendung ihrer Chemikalien zu dokumentieren, prüfen und weiterzugeben. Zurzeit gibt es kein weltweit anerkanntes und eingeführtes System zur Handhabung all dieser Informationen.

Der zweite Tag richtete sich auf Aktuelles zu halogenfreien Produkten und Flammschutzmitteln mit Vorträgen und Podiumsdiskussionen. Beginnend mit einem ausgewogenen Vortrag über den derzeitigen Stand von Vorschriften und Risikobewertungen zu Bromflammschutzmitteln fand danach eine Elektronikhersteller Podiumsdiskussion zu deren Planungen (Sony, Apple, und Lenovo) statt. Die Aussagen waren ziemlich konträr und schwankten zwischen dem Wunsch, Produke anzubieten, die dem Verbraucher ein gutes Gefühl geben, einer Ausnahmeregelung für reaktives Tetrabrombisphenol A - auch wenn man sich zu halogenfrei verpflichtet hat- und schließlich einem Verbot der Halogene Cl und Br basierend auf Konzentration von jeweils < 900 ppm und < 1500 ppm insgesamt.

Vorträge über laufende Projekte zu halogenfreier Elektronik folgten:

  • Flammschutzmittelprojekt DfE für gedruckte Schaltungen, US Umweltamt EPA
  • Halogenfrei Forschung zu elektronischen Produkten, HDPUG
  • Die IPC Low Halogen Electronics Norm wird zwei Leistungsniveaus für als halogenfrei
    deklarierte Elektronik festlegen; in letzten Entwurf werden vorgeschlagen:
    Klasse 1: < 900 ppm organisch gebundenes Cl oder Br (z.B. PVC, Bromflammschutzmittel)
    Klasse 2: < 900 ppm insgesamt Cl oder Br (einschließlich anorganisch)
  • Projekt Bewertung Bromflammschutzmittel-freier Materialien für gedruckte Schaltungen,
    iNEMI

Das Symposium zeigte das große Interesse für halogenfreie Elektronikkonzepte in den USA und gab einen guten Überblick zur bisher geleisteten Arbeit.

 

 

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