Fire Resistance in Plastics Tagung 2011

Die Konferenz Fire Resistance in Plastics 2011 fand in Köln am 30. November und 1. Dezember 2011 mit 160 Teilnehmern statt und behandelte Flammschutzmittelmärkte, neuen Entwicklungen in Flammschutzmittelsystemen auf Basis von Silikonen, Gläsern und Nanocomposites. Weitere Schwerpunkte waren kommerzielle Flammschutzmittel und ihre Anwendung in technischen Kunststoffen.

Die Tagung begann mit einem sehr interessanten Hauptvortrag zur Flammschutzmittel-situation in China einschließlich Märkten, Industrie, Vorkommen, Produktion und Verbrauch der wichtigsten Flammschutzmittelfamilien. Der zweite Beitrag befasste sich mit dem Einfluss von Flammschutzmitteln auf den Abbau von Polymeren sowie Wegen zu ihrer Stabilisierung.

In den folgenden Themenkreisen ging es um Silikonkautschuk, die Verwendung von Glasschuppen und ihrer Eignung zur Rauchverminderung von PVC, sowie um die Rolle niedrig schmelzender Gläser zusammen mit Nanotonerden zur Verbesserung der brandschutztechnischen Eigenschaften von Epoxiden im Cone Kalorimeter. Im weiteren Tagungsabschnitt zu Nanocomposites wurde Halloysit vorgestellt als Möglichkeit, den Brandschutz von Sicherheitskabeln zu optimieren. Es folgte ein Vortrag über Entwicklungen zu Zinn enthaltenden Nanofüllstoffen mit Doppelschicht-Hydroxidstruktur als Flammschutzmittel und Rauchverminderer in PVC sowie EVA, die im Rahmen eines kleinen EU Projektes (Eurostars) stattgefunden haben. Eine allgemeine Übersicht zur Flammschutzausrüstung von Polyamid 6, PA6/Polyolefin-Legierungen, PET für Textilien, zum Oberflächenschutz von Polykarbonaten mit Hilfe von Mikro/Nano und intumeszierenden Systemen zeigte Möglichkeiten zur Verbesserung des Flammschutzes von technischen Kunststoffen auf. Ein weiterer Beitrag zu glasfasergefüllten Hochtemperatur-Polyamiden mit Metallphosphinaten als Flammschutzmittel und Metallhydroxyzinnverbindungen als Rauchverminderer zeigte die Wirkung solcher Systeme, die von wachsender Bedeutung für Anwendungen im Schienenfahrzeugbereich sind.             

Im Tagungsteil zu industriellen Flammschutzmitteln wurden neue Produkte von mehreren Herstellern vorgestellt: zunächst ging es um die Substitution von Hexabromcyclododecan (HBCD) durch eine neues polymeres bromhaltiges Flammschutzmittel (Blockcopolymer von Polystyrol und bromiertem Polybutadien) für Polystyrolschäume (EPS und XPS); letzteres wird bald kommerziell verfügbar sein. Zwei weitere Beiträge handelten von neuen halogenfreien Phosphorverbindungen für FR4 gedruckte Schaltungen. Der erste stellte eine reaktive flüssige monofunktionelle (25% P) sowie eine difunktionelle feste (29% P) Phosphorverbindung mit gegenüber DOPO verbessertem Eigenschaftsspektrum vor. Der zweite beschrieb einen halogenfreien Vernetzer für gedruckte Schaltungen, der ebenfalls die Erfüllung der FR4 Spezifikation ermöglicht. Ein weiteres interessantes neues halogenfreies Flammschutzmittel mit 26% Phosphor ist sehr wirksam in Polyolefinfolien und kann darüber hinaus zusammen mit festen, verbrückten Phosphatestern in technischen Kunststoffen wie glasfaserverstärktem PBT eingesetzt werden.         

Weitere Beiträge handelten von expandierbarem Graphit, Melamincyanurat, Melaminpolyphosphat, sowie von einem neuen flammgeschützten thermoplastischen Polyurethanelastomer mit niedriger Rauchentwicklung, das die strengen Anforderungen für Schienenfahrzeuge gemäß CEN/TS 45545-2 erfüllt.  

Die Tagung gab einen guten Überblick zu Stand der Technik und Entwicklungen für den Flammschutz von Polymeren. Weitere Informationen zur Tagung finden Sie hier: /www2.amiplastics.com/events/ 

 

 

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