Die Flammschutzwelt trifft sich in Lille - FRPM13

Das Bild zeigt eine Lichtspiegelung im Museum "La Piscine" in Roubaix, das von den Teilnehmern besucht wurde.

Die 14. europäische Konferenz zu flammgeschützten Polymeren (FRPM13) fand vom 30. Juni bis 4. Juli 2013 in Lille, Frankreich, mit 220 Teilnehmern aus aller Welt, hauptsächlich aus Hochschule, Instituten und Industrie, statt. Die Hauptthemen waren:

  • Grundlegende Aspekte im Brandverhalten und Flammschutz
  • Flammschutz von Polymeren und bio-basierten Polymeren
  • Brandverhalten von Verbundwerkstoffe (Composites)
  • Flammschutz von Fasern und Textilien
  • Nano-Materialien und Synergisten
  • Brandschutz und Beschichtungen
  • Industrieanwendungen
  • Modellrechnungen und Simulation in Bränden
  • Vorschriften, Normung und Brandprüfungen
  • Umweltaspekte, Brandtoxizität und Rauch

Vor der Tagung fand ein gut besuchter Kurzlehrgang zu den Grundlagen des Flammschutzes statt. Die Beiträge hatten den thermischen Abbau von Polymeren, die Wirkungsweise von Flammschutzmitteln, die Interpretation von Brandprüfungen, Flammschutzmittel und Industrieanwendungen zum Thema. Während der viertägigen Tagung wurden sechs Plenar- und neun Hauptvorträge sowie über 60 Vorträge gehalten. Darüber hinaus gab eine Ausstellung mit ca. 60 Postern von Forschern aus Hochschulen und Instituten einen guten Überblick zu Neuentwicklungen bei Flammschutzmitteln und Polymersystemen.

Was neue Entwicklungen angeht, lag der Schwerpunkt der Tagung auf phosphorbasierten Flammschutzmittelsystemen und hier besonders auf DOPO und seinen Derivaten (9, 10-Dihydro-9-Oxa-10-Phosphaphenanthren-10-Oxid), sowie auf synergistischen Systemen zur Verwendung mit Metallphosphinaten (neue Melamin-poly-Metallphosphate). Klassische Nanocomposites wie Montmorillonit-Derivate, schichtförmige Doppelhydroxide, Carbon Nanotubes und Graphen, sowie expandierbarer Graphit wurden in mehreren Beiträgen diskutiert. Biobasierte flammgeschützte Polymere, Komposite und Schaumstoffe, intumeszierende Coatings, sowie Systeme aus Polymilchsäure wurden vorgestellt.

Andere Vorträge berichteten über neue faserverstärkte Verbund-Systeme für Schienenfahrzeuge und Luftfahrt, Duroplaste, Fasern und ihr Brandverhalten unter Verwendung spezifischer Flammschutzmittelrezepturen.

Der Abschnitt zu Prüfungen, Toxizität und Normen zeigte die Trends in Brandschutzanforderungen und Tests im Bauwesen und befasste sich mit der neuen Norm EN 45545 für Schienenfahrzeuge und ihre Auswirkungen auf Schiffe.  Der Einfluss von Flammschutzmitteln auf Rauchentwicklung und die Bildung von CO und HCN wurden diskutiert. Im Bereich Elektrotechnik/Elektronik und Möbel könnten die Aktionen von Aktivisten gegen die Verwendung von Flammschutzmitteln zur Eliminierung von Tests mit offenen Flammen führen. Dadurch würden der vorbeugende Brandschutz im Entstehungsbrand verringert und die Brandrisiken erhöht.

Die FRPM 2013 gab einen sehr guten Einblick in den Stand der Technik und die Fortschritte, die von den führenden Universitäten, Instituten und der Industrie in den Bereichen Flammschutzmittel und flammgeschützte Polymere in Europa, den USA und China erzielt wurden.  Näheres zum Konferenzprogramm:

http://www.pinfa.org/documents/Media/Newsletter/pinfa_newsletter_issue_no34_october-2013.pdf

 

 

 

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