Der erste pinfa Workshop in China bestätigt Interesse an halogenfreien Flammschutzmitteln

Im Juni 2016 kamen mehr als 250 Teilnehmer aus Wissenschaft, Industrie und Materialprüfanstalten zur ISFRMT Tagung in Changchun, China, zusammen, dem 4. Internationalen Symposium zu Flammgeschützten Materialien und Technologien. Im Rahmen der Tagung hielt pinfa (die Vereinigung für Phosphor-, anorganische und Stickstoff-Flammschutzmittel) ihren ersten Workshop in China ab.  

Adrian Beard, der stellvertretende Vorsitzende der pinfa und Kan Zhou von Presafer, einem chinesischen Flammschutzmittelhersteller, begrüßten die Teilnehmer und erklärten den Hintergrund der Entstehung von pinfa sowie die Vorteile einer Mitgliedschaft für chinesische Hersteller. Serge Bourbigot von der Universität Lille, Frankreich, erläuterte jüngste Entwicklungen bei PIN Flammschutzmitteln einschließlich bio-basierter Flammschutzmittel. Anteneh Worku aus den USA betonte die Rolle von Flammschutzmitteln für den Brandschutz im Allgemeinen - sie sind ein essentielles Element für die Sicherheit von Verbrauchern. Hans Wendschlag von Hewlett Packard stellte die Sicht von Endgeräte-Herstellern zu Umweltanforderungen für Flammschutzmittel dar sowie Umweltzeichen (Ökolabel) und den Ersatz von problematischen Flammschutzmitteln. Xu Fuchao von der Universität Antwerpen in Belgien berichtete über jüngste Forschungen zur Befunden von Flammschutzmitteln in der häuslichen Umgebung und in Menschen. Vor allem chlorierte und bromierte Substanzen sowie Phosphatester mit kleinen Molekülen haben hier für Bedenken gesorgt. Er drängte Hersteller, auf nachhaltigere Produkten umzustellen.

Tim Reilly von der Nordamerikanischen pinfa-Organisation erläuterte die Situation von Flammschutzmitteln in Amerika, die Rolle im Branschutz, Bedenken gegen bestimmte Chemikalien und die Zukunftsaussichten. Es gibt einen besorgniserregenden Trend, Flammschutz- und Sicherheitsanforderungen zu reduzieren, um bedenkliche Flammschutzmittel loszuwerden. Stattdessen sollte man diese besser durch umweltfreundlichere Produkte ersetzen. Jessie Kang von Clariant China wandte sich einem gänzlich anderen Thema zu: "Erfindungen schützen: Produkt-Fälschungen und geistiges Eigentum für Flammschutzmittel". Multinationale Firmen sehen sich häufiger illegalen Produkt-Kopien von lokalen Produzenten in China ausgesetzt. Auf der anderen Seite fördert die chinesische Regierung den Aufbau eigenen geistigen Eigentums, vor allem von Patenten. Die lebhaften Diskussionen zeigten das starke Interesse in China, nicht nur die Brandsicherheit von Produkten zu gewährleisten und internationale Standards einzuhalten, sondern auch durch die Verwendung von halogenfreien Flammschutzmitteln Umwelt- und Gesundheitsaspekte zu berücksichtigen.

Fotos der Veranstaltung: www.burning-questions.eu/2016-06_pinfa_ISFRMT

Die Vorträge (in englisch): http://pinfa.org/images/presentations/pinfa_ISFRMT_-_June_2016.zip

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