Auswahlkriterien
Die "Nebenwirkungen" von Flammschutzmitteln
Es ist wichtig, dass für die jeweilige Anwendung am besten geeignete Flammschutzmittel auszuwählen und unter Umständen die Gesamtrezeptur des Kunststoffs zu optimieren. Denn den Vorteilen von Flammschutzmitteln - nämlich der Erhöhung der Brandsicherheit von Produkten - können auch einige Nachteile gegenüber stehen.
Bei der Verarbeitung und Nutzung von Kunststoffen:
- Verschlechterung der mechanischen und elektrischen Eigenschaften des Kunststoffs
- Die Beständigkeit gegen Wasser, hohe Temperaturen, Sonnenlicht, Chemikalien etc. kann beeinflußt werden
- Die meisten Flammschutzmittel sind teurer als die Kunststoffe, in denen sie eingesetzt werden. In diesen Fällen ist das flammengeschützte Polymer teurer als der Ausgangskunststoff. Bei Textilien bedeutet eine zusätzliche Ausrüstung ebenfalls einen höheren Preis.
- Migration/Emission: einige Flammschutzmittel können unter bestimmten Umgebungsbedingungen wie hohen Temperaturen oder aggressiven Medien aus Materialien herauskommen oder Zersetzungsprodukte freisetzen
Bei Recycling oder Entsorgung:
- mögliche Freisetzung von Zersetzungsprodukten
- bei Kunststoffen mit bromierten Flammschutzmitteln ist laut Europäischer Elektroschrott-Richtlinie (WEEE, 2002/96/EC) in Zukunft eine getrennte Aufarbeitung beim Recycling notwendig
- bei halogenierten Produkten können korrosive Brandgase entstehen